Canon EOS M6 Mark II – die ideale Makro-Kamera?
Bis vor 15 Jahren hatte ich mit der Nikon F3 und der 
F4 unzählige Filme belichtet. Während die F3 noch eine rein 
manuelle Kamera war, glänzte die F4 mit AF und einem eingebauten Motor. 
Sie war die erste Kamera, die ich in der Highspeed-Fotografie einsetzte – 
ganz einfach deshalb, weil sie einen Anschluß für einen Kabelfernauslöser besaß. 
Das war damals keine Selbstverständlichkeit und eher den »besseren« Kameras 
vorbehalten. Der Nachteil der Filmtechnik war der teure Ausschuß, den 
die »unberechenbare« Highspeed-Fotografie produziert
e. Das änderte sich mit dem Aufkommen der 
Digitalfotografie grundlegend. Die F3 und F4 wanderten in den Glasschrank (die 
F4 steht immer noch dort) und dank löschbarer Speicherkarten spielten 
Fehlbelichtungen nun keine Rolle mehr.
Trotzdem war nicht alles eitel Sonnenschein, denn im 
Gegensatz zu Kameras am Endpunkt ihrer Entwicklung wie die F4 steckte 
die Digitaltechnik noch in den Kinderschuhen. Der augenscheinlichste 
Unterschied war der kleine Bildsensor, gerade einmal halb so groß wie ein 
KB-Dia. Auch war der Stromverbrauch der D80 viel höher als der 
der F4. Und »ewig« wie beim Film konnte der Verschluß der DSLR nicht 
offengehalten werden, Rauschen und alle möglichen anderen Bildfehler wären die 
Folge gewesen. Totzdem war die D80 erstaunlich alltagstauglich. Sie besaß einen 
Fernauslöser-Anschluß (wenn auch mit einem windigen Stecker), die 
Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtung konnte abgeschaltet werden (eine 
beliebte Falle) und die Bildqualität ihres CCD-Sensors war trotz bescheidener 10 
MP erstaunlich hoch. 
Nach vier Jahren wurde sie durch eine D7000 
ersetzt, die mit einem 16MP-CMOS-Sensor ausgerüstet war. Ihr Stromverbrauch war 
nur noch halb so hoch wie bei der D80 und die Bildqualität war 
erwartungsgemäß sehr gut, der D80 aber nicht haushoch überlegen. Die D7000 
erfüllte für weitere vier Jahre alle Anforderungen auf Reisen, in der 
Highspeed-Technik und auch beim Stacking. Dann begann allmählich die Zeit 
der spiegellosen Kameras und die D7000 mußte der Sony A6000 weichen. Sie war 
wesentlich leichter als die DSLR und ihr Sensor löste mit 24MP weit 
höher auf, als man dem besten Farbfilm noch hätte attestieren können. 
Der vielleicht größte Vorzug gegenüber der DSLR war
 aber ihr kleines Auflagemaß von 18mm. Damit ließ 
sie sich wesentlich einfacher an verschiedene Aufbauten adaptieren als die 
D7000 mit ihrem großen Auflagemaß von 46,5mm.
Inzwischen sind weitere fünf Jahre vergangen. Die APS-C-Sensoren 
stagnieren bei 24 MP, während sich die Weiterentwicklung hauptsächlich 
beim Vollformat abspielt. So war es überraschend, als Canon im August 2019 
mit der EOS M6 Mark II eine neue Kamera mit dem M-Bajonett 
herausbrachte, die der in die Jahre gekommenen A6000 den Rang weitgehend 
abläuft. 
Der auffallendste Unterschied ist der Sensor. Er 
durchbricht endlich die 24 MP-Grenze und besitzt mit 32,5 
MP gleich 25% mehr Auflösung als die A6000 und ihre Nachkommen. 
Hochgerechnet auf Vollformat sind das ca. 83 MP, weit mehr als der derzeitige 
Pixelweltmeister Sony A7RIV mit 62,5 MP. Dem einen oder anderen mag das 
übertrieben erscheinen, aber in der Highspeed-Fotografie kann 
man nie genug Pixel haben. Denn das Motiv liegt selten schön in der 
Mitte des Bildes, dann ist Beschneiden angesagt und je mehr Pixel, desto besser. 
Auch für das Fokus-Stacking ist die neue Kamera vielversprechend, bietet sie 
doch eine Auflösung wie keine andere. Ihr Sensor im APS-C-Format kommt 
dabei manchen Spezialobjektiven entgegen, die das größere Vollformat nicht mehr 
vollständig ausleuchten können. Und nicht zu vergessen den vollelektronischen 
Verschluß, der zumindest für die Offenblitztechnik geeignet ist. Bei den Mengen 
an Auslösungen, die beim Stacken anfallen können, eine echte Schonung der 
Mechanik.
Auf der anderen Seite sind kleine Pixel anfälliger für Rauschen als 
größere. Das ist aber ein eher akademisches Problem für Fotografen, die nachts 
schwarze Katzen fotografieren und deshalb den ISO-Bereich bis an die Grenze 
ausreizen müssen. An Licht mangelt es i. Allg. aber weder in der Highspeed- 
noch in der Stacking-Fotografie, deshalb ist die Rauschproblematik hier 
weniger von Interesse und soll ausgeklammert bleiben.
Genausowenig 
interessiert die AF- und die Video-Performance, dafür gibt es schon unzählige 
andere Tests. Hier kommen lediglich manuelle Objektive im Foto-Modus zum 
Einsatz.
Das sind die wesentlichsten Eigenschaften der beiden Kameras:
| A6000 | EOS M6 Mk. II | |||
 ![]()  | 
     ![]()  | |||
| Sensor | 24,3 MP (23,6x15,8mm², Cropfaktor 1,5) | 32,5 MP (22,5x15mm², Cropfaktor 1,6) | ||
| Auflösung | 6000x4000 Pixel, Pitch 3,9µm | 6960x4640 Pixel, Pitch 3,3µm | ||
| Gewicht m. Akku | 344g | 400g | ||
| Bajonett | Sony-E | EOS-M | ||
| Auflagemaß | 18mm | 18mm | ||
| Verschluß | 
       mech.+elektr. Bulb-1/4000s, elektronischer 1. Vorhang  | 
    mech. Bulb-1/4000s, vollelektron. Bulb-1/16000s | ||
| USB | Micro-USB f. Datenübertragung und Akkuladung | USB-C für Datenübertragung, Laden mit USB-C PD-Netzteil | ||
| Sucher | ja | nein | ||
| Monitor | 3"-TFT LCD mit 921600 Pixel, neigbar n. oben u. unten | 3" TFT LCD mit 1040000 Pixel, neigbar n. oben u. unten | ||
| Fernsteueranschluß | ja, Sony-MFT | ja, 2,5mm-Klinkenstecker | ||
| Speicher | SD (SDHC, SDXC UHS I), MemoryStick | SD (SDHC, SDXC UHS I, UHS II) | ||
| Betrieb an USB | nein | nein | ||
| externe Stromversorgung | Akku-Dummy mit Netzteil | Akku-Dummy mit Netzteil | ||
| Akku laden | am USB-Anschluß, ext. Ladeschale optional | externe Ladeschale serienmäßig, USB optional | 
Wie schon die A6000 besitzt auch die EOS M6 Mk. II keinen internen 
Bildstabilisator. Das ist kein Nachteil, denn diese Technik ist 
in Makro-Fotografie meist und in der Highspeed-Fotografie und beim 
Stacking absolut entbehrlich. Zusätzlich verzichtet die EOS auch auf einen 
eingebauten Sucher. Für diejenigen, die darauf nicht verzichten 
können, gibt es aber zwei externe Aufstecksucher für den Blitzschuh. 
Für den vorgesehenen Einsatzbereich ist der Monitor mit Sucherlupe 
allerdings völlig ausreichend. 
Auch die Menu-Struktur der EOS 
unterscheidet sich nicht grundsätzlich von der A6000, so daß sich beide Kameras 
in der Bedienung sehr ähnlich sind.
Damit sich die EOS an die tragbare Lichtschranke ansetzen läßt, mußte am M42-Adapter zuerst das EOS-M-Bajonett nachgerüstet werden. Der Adapter des Herstellers C7 besitzt zwar den Vorteil, daß sich das hintere Kamerabajonett austauschen läßt, leider war das EOS-M-Bajonett nicht im Angebot. Deshalb mußte ein Amazon-Adapter M42/EOS-M auf das passende Maß abgedreht werden. Schließlich und endlich war noch ein neues Fernbedienungskabel anzufertigen, wobei der Klinkenstecker der EOS wesentlich anwendungsfreundlicher ist als der Sony-MFT-Stecker.
Nach der Justage der Lichtschranke stand einem ersten Einsatz nichts mehr im Wege. Von besonderem Interesse war natürlich der vollelektronische Verschluß. Entsprechend verblüffend war der erste Eindruck – nur noch das Klacken des Zentralverschlusses war zu hören. Keine versehentlich ausgeschaltete Kamera, sie funktionierte völlig lautlos. Und sie funktionierte hervorragend, wie die Beispielbilder zeigen. Die sind natürlich nur so gut wie das Objektiv, hier konnte das Schneider Makro-Symmar 5,6/80 seine ganze Leistungsfähigkeit ausspielen.
Die Fotos sind »out of the cam«, nur beschnitten und teilweise etwas skaliert, aber nicht nachgeschärft. Die Blende war 11, der ABM einheitlich 0,42. Die wegen der sehr hohen Sensorauflösung recht kleinen Pixel zeigen bei ausreichend Licht und ISO100 kein sichtbares Rauschen.
Selbst bei einer starken Unterbelichtung (rechtes Bild) besitzt der Sensor genügend Reserven für eine nachträgliche Aufhellung, ohne daß Rauschen sichtbar wird. Diesbezüglich muß er sich nicht hinter dem Sensor der A6000 verstecken, ganz im Gegenteil. Aber irgendwo müssen die sechs Jahre, die dazwischen liegen, auch sichtbar werden. Insgesamt eine hervorragende Leistung der Kamera.
Akku-Management
Die eingestellte Helligkeit des Displays hat erwartungsgemäß einen großen 
Einfluß auf den Stromverbrauch, er liegt zwischen 110mA (low) und 
280mA (high). Bei der A6000 vergleichsweise zwischen 200mA (-2) und 260mA 
(+2, sonnig). Am meisten wirkt sich der Eco-Modus aus, bei dem der 
Monitor nach 10s abgeschaltet wird. Damit sinkt der Stromverbrauch 
drastisch auf nur noch 50mA. Nach weiteren 3min. schaltet sich die 
Kamera komplett ab, trotzdem  läßt sie sich ohne Verzögerung 
beim Antippen des Auslösers wieder »aufwecken«. Im Interesse einer langen 
Akkulaufzeit sollte der Eco-Modus deshalb immer aktiviert sein. Besonders 
benutzerfreundlich ist, daß beim Anschauen eines Fotos der Monitor 
nicht abgeschaltet wird, erst nach dem Zurückschalten in den Fotomodus 
»schlägt« der Eco-Modus wieder zu. Die A6000 besitzt nichts Vergleichbares, 
bei ihr wird der Monitor nur dunkelgeschaltet, aber nicht wirklich 
abgeschaltet. 
Was bei beiden Kameras weiterhin auffällt, ist der 
Rückgang des Stroms bei ausgelöstem Verschluß im Bulb-Modus. Bei den 
früheren DSLRs war es noch umgekehrt, hier stieg die Stromaufnahme stark an, 
wenn der Sensor im Modus Bulb aktiviert wurde. Der Grund 
dürfte möglicherweise darin liegen, daß der Sensor einer DSLR im 
Normalzustand überhaupt nicht benötigt wird und deshalb ausgeschaltet 
ist. Bei einer Spiegellosen ist der Sensor quasi immer aktiv, schließlich 
muß ja das Bild auf dem Monitor angezeigt werden. Im Moment der 
eigentlichen Aufnahme wird der Monitor abgeschaltet und der Strom geht zurück. 
Könnte so sein, muß aber nicht.
Hier die gemessenen Werte für die Kameras ohne Objektiv, 7,4V Versorgungsspannung:
| A6000 (1. Vorhang elektronisch) | EOS M6 Mk.II (vollelektronischer Verschluß) | |
| eingeschaltet | 216mA (abhängig von Monitorhelligkeit) | 170mA (abhängig von Monitorhelligkeit) | 
| Eco-Modus | 
       —  | 
    50mA, nach 3min. Komplettabschaltung | 
| Verschluß ausgelöst (Bulb) | 160mA | 110mA | 
| Foto ansehen | 160mA (je nach Monitorhelligkeit) | 142mA (je nach Monitorhelligkeit) | 
| ausgeschaltet | 1,4mA | 0mA | 
| Ladezeit am USB-Anschluß | 4 h (mit 5V/2A-USB-Netzteil) | 1h 45min (mit Anker PowerPort Atom PD-1) | 
Irgendwann ist der Akku aber leer und muß wieder aufgeladen werden. Dafür 
wird eine Ladeschale für die Steckdose mitgeliefert. Alternativ kann der 
Akku auch in der Kamera über den USB-C-Anschluß geladen werden. Während das bei 
der A6000 mit jedem normalen USB-Steckernetzteil funktioniert, muß es 
bei der EOS eines mit moderner Power-Delivery-Technik sein. Trotz PD 
wird nur mit 5V geladen, das aber mit 1,25A. Die A6000 »zieht« nur ca. 0,5A, was 
sich dann auch deutlich in der Ladezeit bemerkbar macht. Bei der 
M6 II ist sie nur noch halb so lang wie bei der A6000. 
Ohne 
Steckdose hilft beim Aufladen eine Powerbank am USB-C-Anschluß, auch 
diese muß über die PD-Technik verfügen. Optional helfen natürlich auch geladene 
Ersatzakkus zum Austauschen. Canon hat es aber offensichtlich geschafft, 
den Akku LP-E17 vor 100%-Nachbauten zu »schützen«. Second-Source Akkus 
können zwar verwendet werden, lassen sich aber weder im Original-Ladegerät noch 
in der Kamera aufladen. Auch die aktuelle Restkapazität wird bei Fremdakkus 
nicht angezeigt. In der Praxis heißt das, daß man ein weiteres Ladegerät 
für die Fremdakkus braucht. 
Bleibt noch der Fall, daß die Kamera über 
längere Zeit betrieben werden soll, so daß der interne Akku nicht mehr 
ausreicht. Dafür gibt es die herkömmlichen Akku-Dummies, die anstelle des Akkus 
eingesetzt und von einem Netzteil versorgt werden. Ganz moderne Kameras können 
sogar übe
r die USB-C-Schnittstelle betrieben werden, aber so 
modern ist die neue EOS M6 Mk. II nun auch wieder nicht. Sie ist auf den 
Akku-Dummy angewiesen, und hier beginnt das Trauerspiel. Was bei der 
A6000 problemlos funktioniert, hakelt bei der EOS. Das Problem ist der 
Akku-Einsatz, der über einen 3mm-Hohlstecker versorgt wird. Für den Stecker ist 
ein Loch im Deckel des Akkufachs vorgesehen, aber der Deckel ist zu 
dick für den Stecker. Wenn er sich nicht tief genug einstecken läßt, 
findet er entweder gar keinen Kontakt oder fällt bei der kleinsten 
Bewegung von selbst wieder heraus. Mit einem anderen Stecker ging es zwar 
etwas besser, aber eine gute Lösung sieht trotzdem anders aus.
Man könnte nun 
auf die Idee kommen, den Deckel offen zu lassen, aber das 
verhindert ein Mikroschalter in der Kamera. Der Deckel muß geschlossen 
sein, sonst funktioniert die Kamera nicht. Wie es richtig gemacht wird, 
zeigt die A6000. Das Kabel führt durch eine kleine Klappe im Deckel direkt in 
den Dummy, ohne extra Stecker. Und es funktioniert auch mit offenem Deckel. Auch 
hier gilt, daß Abkupfern bei der Konkurrenz nicht immer die schlechteste 
Methode sein muß.
Was aber bei der M6 II weiterhin bestehenbleibt, ist die unschöne Konstruktion des Batteriefachdeckels selbst. Mit einer üblichen Stativadapterplatte ist es nicht mehr möglich, den Deckel voll zu öffnen, um Akku oder Speicherkarte auszutauschen. Auch hier ist die A6000 besser, bei der das überhaupt keine Probleme bereitet.
Der M6 II auf die Sprünge helfen
Da der Akku-Einsatz nun schon mal da war, war es interessant zu wissen, was 
sich in dem streichholzschachtelgroßen Plastikteil aus China versteckt. Das 
sorgfältig verklebte Gehäuse aufzukriegen ohne es zu zerstören, war nicht ganz 
einfach, aber mittels einer kleinen Kreissäge gelang es schließlich. Wie schon 
vermutet, war wirklich nicht viel drin, nur eine kleine Platine mit der 
DC-Buchse, ein Steckverbinder und die Kontaktplatte. Sehr viel leerer Raum, 
der sich sinnvoll ausfüllen ließe. Und zwar mit einem Step-Down-Regler, 
der 12V auf 8V heruntersetzt. Damit könnte die EOS direkt am 
12V-Akkupack betrieben werden und man spart sich den internen Akku und 
evtl. ein Ladegerät. Der Schaltregler arbeitet mit einem Wirkungsgrad von 
ca. 95%, so daß die Verluste sehr gering sind. Nachdem die meisten 
Hersteller solcher Bauteile von den beiden Platzhirschen TI (Texas 
Instruments) und AD (Analog Devices) geschluckt worden sind, war es nicht 
schwierig, bei TI einen Regler zu finden, der alle Anforderungen 
erfüllte. Nur die gewünschten Parameter im Online-Simulator eingeben und 
schon kam die fertige Schaltung mit allen Bauteilen heraus. Nur die Platine 
mußte noch angefertigt werden. 
Auf den 3mm-DC-Stecker wurde 
verzichtet und das Kabel wie bei der A6000 direkt herausgeführt. Etwas 
problematisch war, einen Stecker zu finden, der durch das kleine Loch im Deckel 
paßte. Die meisten waren zu groß, aber einer paßte. Es erübrigt sich zu sagen, 
daß er schwierig zu bekommen und teuer war. Dafür sieht er gut aus ![]()
Jetzt kann die EOS auf ihren eigenen Akku verzichten, sie wird aus dem 12V-Akkupack mitversorgt. Der normale Ruhestrom von 20mA, der hauptsächlich auf das Konto der Lichtschranke geht, erhöht sich im Modus Bulb auf 130mA. Bei einer Akku-Kapazität von 2000-2500mAh entspricht das einer Laufzeit von ca. 15-20 Std., das drei- bis vierfache im Vergleich zum Akku LP-E17. Damit kommt man einen ganzen Tag ohne Akkuwechsel aus. Wenn auch die Speicherkarte groß genug ist, besteht keine Veranlassung mehr, den Batteriefachdeckel überhaupt öffnen zu müssen, insgesamt also eine echte Verbesserung in der Handhabung.
Die EOS M6 Mark II beim Fokus-Stacking
Nachdem die Kamera in der Highspeed-Fotografie voll überzeugen konnte, mußte 
noch ihre Eignung für das Stacken untersucht werden. Hier muß erwähnt werden, 
daß auch die EOS M6 M.II nun eine interne Bracketing-Funktion zur Erstellung von 
Stacks besitzt. Dafür wird aber eines der AF-Objektive für die EOS-M benötigt 
oder wenigstens der Canon-Adapter zum Anschluß von EF-Objektiven. Da 
hier nur das Gehäuse der Kamera zur Verfügung stand, konnte nur die 
herkömmliche Methode getestet werden. Hierzu wurde die Stacking-Anlage mit einem M42/EOS-M-Adapter 
ausgerüstet. Die dafür üblicherweise 
erhältlichen 
Adapter sind allerdings mit 27,46mm ziemlich dick, weil sie für 
den Ausgleich des Auflagemaßes zwischen EOS-M und M42 gedacht 
sind. Dünne Adapter, wie es sie für Nikon, Canon oder Sony gibt, waren für EOS-M 
leider nicht im Angebot. Oder besser gesagt, es gab sie nicht bei Amazon.de oder 
eBay.de, erst bei Aliexpress in China wird man fündig. Diese dünnen Adapter sind 
nicht nur preiswerter, sie verschenken auch wesentlich weniger Freiraum, 
was immer von Vorteil ist.
Die Stacking-Anlage läßt sich in zwei Modi 
betreiben, einmal mit einem von der Kamera ausgelösten Blitz und zum anderen 
quasi in Offenblitztechnik im abgedunkelten Raum. Für die erste Methode ist 
zwingend der mechanische Verschluß erforderlich, weil nur 
damit geblitzt werden kann. Mit elektronischem Verschluß können keine 
Blitze ausgelöst werden. Es spricht aber nichts dagegen, den Verschluß 
wie gehabt im Modus Bulb zu betreiben und in die 
Offenphase hineinzublitzen. Anders als am Zentralverschluß, wo genau das 
gemacht wird, wird hier aber auf eine Leuchtfolie zurückgegriffen. Sie 
liefert ein sehr weiches und schattenfreies Licht, braucht wegen ihrer geringen 
Helligkeit aber eine Belichtungszeit von mehreren Sekunden. Ein absolut 
schwingungssicherer Aufbau ist deshalb Voraussetzung.
Für einen ersten Test wurde ein kleiner Ast mit Flechten appliziert, 
der bei ABM 2 mit dem Photar 5,6/80 gestackt werden sollte. Nachdem 
im abgedunkelten Zimmer der Startknopf gedrückt wurde, passierte 
– nichts. Jedenfalls nichts mit der Kamera, nur die Leuchtfolie leuchtete 
auf. So funktioniert Stacken mit elektronischem Verschluß, absolut 
unhörbar und verschleißfrei. Ein ganz neues Stacking-Gefühl. Danach wurde das 
Ganze noch einmal mit dem Canon Lupenobjektiv 2,8/35 und ABM 6,5 
wiederholt.
Die CR3-Dateien wurden mit der Canon-eigenen Software 
Digital Photo Professional 4  im Batch-Betrieb 
nach TIF16 konvertiert, mit Zerene Stacker zusammengefügt und schließlich und 
endlich mit PS fertiggestellt.
Der Akku hat über mehrere Durchläufe problemlos durchgehalten. Mit dem oben beschriebenen Akkueinsatz kann die Kamera aber an jedem 12V-Netzteil oder am 12V-Akkupack betrieben werden.
Die beiden Fotos sind keine Meisterwerke, sie sollen nur die Eignung der Kamera demonstrieren.
Fazit
Mit der Beschränkung auf das Wesentliche, ihrem extrem hochauflösenden und trotzdem weitgehend rauschfreien Sensor sowie dem verschleißfreien elektronischen Verschluß ist die Kamera gerade für Stacking wie geschaffen. Dazu kommt ihre interne Bracketing-Funktion für AF-Objektive. Aber auch für die Highspeed-Fotografie und Makro allgemein ist sie hervorragend geeignet. Der Eco-Modus senkt den Stromverbrauch massiv und sollte immer eingeschaltet sein.
Um also auf die Frage im Titel zurückzukommen – ja, bezüglich der 
Bildqualität ist sie (fast) die ideale Kamera. Allerdings muß auch das 
Objektiv den Fähigkeiten des Sensors gerecht werden.  
 
  
Nicht optimal 
gelöst ist die Stromversorgung. Wenn schon ganz modern USB-C mit PD, 
ist es unverständlich, warum damit zwar der Akku aufgeladen, nicht aber 
die Kamera betrieben werden kann. Verbesserungsfähig ist 
auch der Batteriefachdeckel und die externe Stromversorgung über den 
Akku-Einsatz. 
Besonders unschön ist aber der Ausschluß von 
Fremdakkus beim Laden in der Kamera und in der Ladeschale, hier gibt es 
ein 
 

